Elisabeth-Christine Gamer und Samuel Nussbaum über ihre Arbeit für Open Science

Unter dem Überbegriff Open Science arbeitet die Wissenschaft auf eine Öffnung und eine Demokratisierung des Wissenschaftsbetriebs hin. Das Ziel? Mit öffentlichen Mitteln finanzierte Forschung möglichst offen und gebührenfrei zugänglich zu machen. Open Science ist daher nicht nur Sache der Universitäten, sondern erschliesst auch für Bibliotheken neue Tätigkeitsfelder. Die ZB bewegt sich seit letztem Jahr noch intensiver in die Richtung von Open Science und Open Access und hat hierfür zwei Koordinationsstellen geschaffen. Elisabeth-Christine Gamer und Samuel Nussbaum begleiten die ZB auf dem spannenden Weg zur «Openness».
Schnittstellen zu Open Science finden sich bereits jetzt in diversen Projekten der Zentralbibliothek, wie zum Beispiel im Projekt Itten vernetzt, in der neuen Zurich Open Platform oder in den diversen Projekten von Citizen Science. Elisabeth-Christine Gamer intensiviert als Koordinatorin das Open Science-Engagement der ZB, baut Bestehendes aus und reisst Neues an. Die promovierte Kunsthistorikerin hat vor ihrer Tätigkeit bei der ZB an einem Editionsprojekt mitgearbeitet und sich mit der Digitalisierung von Kulturgütern befasst. In diesem Zusammenhang kam sie mit Open Science und Open Access in Berührung. Sie sagt zu ihrer Arbeit: «Die transformative Kraft von Open Science in Forschung und Bibliotheken begeistert mich. Ich freue mich, einen Beitrag zu diesem spannenden Prozess leisten zu können.»
Samuel Nussbaum treibt seit letztem Frühling die Koordination der Open Access Themen in der ZB voran. Der Mittelalterhistoriker ist über das MAS Studienprogramm in Bibliotheks- und Informationswissenschaft zur Zentralbibliothek gekommen. Ziel der der nationalen Open-Access-Strategie ist es, in der Schweiz bis 2024 sämtliche Publikationen aus öffentlich finanzierter Forschung in Open Access zugänglich zu machen. Dies ist im traditionellen System nicht gewährleistet: Öffentlich finanzierte Bibliotheken müssen bisher die Ergebnisse aus öffentlich finanzierter Forschung von privaten Verlagen kaufen, damit diese gelesen werden können.
Für viele Forscherinnen und Forscher ist Open Science noch ungewohntes Terrain und ihr Bedürfnis nach Unterstützung und Beratung ist entsprechend gross. Gamer und Nussbaum unterstützen Forschende bei der offenen Publikation von Forschungsdaten und -ergebnissen. Zum Beispiel mit Kursangeboten zu Data Management, Beratung für den Open-Access-Publikationsfonds der ZB oder der Veranstaltungsreihe «Lunch & Learn», welche von den OSS (Open Science Services der Universitätsbibliothek Zürich) konzipiert wurde.
Elisabeth-Christine Gamer und Samuel Nussbaum arbeiten eng mit den OSS zusammen, wo sie sich intensiv mit Forschungsservices und Infrastrukturen beschäftigen. Auch der nationale und internationale Austausch und die Vernetzung stellen einen wichtigen Teil ihrer Arbeit dar. Herausfordernd seien die Themenfülle und die rasche globale Entwicklung neuer Wissenschaftspraktiken und -kulturen, was ihre Arbeit jedoch auch spannend mache. Wovon beide überzeugt sind: «Open Science wird Bibliotheken in Zukunft zunehmend beschäftigen. In all ihren Formen.»
Sarah Lauener
Marketing und Kommunikation